Was ist die rheumatoide Arthritis?
Die Rheumatoide Arthritis (abgekürzt RA, auch als Primär chronischen Polyarthritis (PCP) bezeichnet) ist eine Autoimmunkrankheit, die zur chronischen Gelenkentzündung führt, außerdem wird periartikuläres Gewebe und andere Gewebearten, Organe und Systeme des Organismus befallen, deshalb wird rheumatoide Arthritis zu den Systemkrankheiten zugeordnet.
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Krankheit, sie verläuft schubweise, manchmal mit Remissionen (dauerhaftes oder temporäres Nachlassen von Krankheitssymptomen).
Die Gelenkentzündung wird durch seine Schwellung, Schmerzen und manchmal Rötung gekennzeichnet. Wie es bereits gesagt wurde, kann bei der rheumatoiden Arthritis auch periartikuläres Gewebe entzündet werden, d.h. Bänder und Muskeln.
Eine chronische Gelenkentzündung führt zur Zerstörung des Gelenkknorpels und zur Gelenkverformung, infolgedessen wird seine Funktion seine Funktion beeinträchtigt, es entstehen Schmerzen bei der Bewegung und Steifigkeit.
Die rheumatoide Arthritis ist eine ziemlich stark verbreitete Krankheit. Frauen werden dreimal so häufig betroffen wie Männer. An der rheumatoiden Arthritis können Menschen aller Altersgruppen erkranken, häufig ist ein Auftreten zwischen 40 und 60 Jahren.
Was verursacht die rheumatoide Arthritis?
Die rheumatoide Arthritis gilt als eine Autoimmunkrankheit. Normalerweise bildet das Immunsystem Antikörper (Abwehrstoffe), die körperfremde Viren, Bakterien und andere Mikroorganismen bekämpfen. Bei den an Autoimmunkrankheiten leidenden Menschen bildet das Immunsystem plötzlich Antikörper gegen körpereigenes, gesundes Gewebe. Bis jetzt ist es nicht geklärt, warum sich diese Krankheit bei einigen Menschen entwickelt. Bei der rheumatoiden Arthritis werden Antikörper gegen die Synovialmembran (Gelenkinnenhaut) gebildet. Das führt zur Entzündung in den befallenen Gelenken und um sie herum. Allmählich kann diese Entzündung zur Zerstörung der Gelenke, der Gelenkknorpel und des Knochens führen.
Schematische Darstellung eines normalen Gelenks und seine Veränderung in Rheumatoide Arthritis
Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass zu den Ursachen der rheumatoiden Arthritis unter anderem Nebenwirkungen von Medikamenten gehören, die von den Patienten bei Erkältungen und anderen Infektionskrankheiten angenommen werden. Vermutlich spielen auch genetische Faktoren eine Rolle. Genetische Vorbelastung ist jedoch nur eine Ursache auf der langen Liste der Risikofaktoren.
Faktoren, die die Entwicklung der rheumatoiden Arthritis beeinflussen:
- Vorhandensein oder Rezidiv chronischer Infektionskrankheiten;
- körperliche Überlastung, Stress, Mangel an Vitaminen, Hautallergien;
- Störungen des Nervensystems und des Stoffwechsels, die zu einer Verschlechterung der Nähversorgung der Gelenke führt;
- angeborene Fehlbildungen bei der Bildung des Bewegungsapparates, Knorpelverletzungen;
- Leben im feuchten, kalten Klima und als Folge die Unterkühlung;
- 40 Jahre-Altersgrenze.
Diese Faktoren beginnen oft während der entscheidenden Umstellungsphasen physiologischer Funktionen des menschlichen Körpers zu wirken. Das Risiko der Entwicklung der rheumatoiden Arthritis steigt in der Pubertät, in den Wechseljahren, in der Wochenbettzeit, sowie auch im Frühling und im Herbst während der jahreszeitbedingten Rezidive. Laut letzter Forschungen von Immunologen kann die Krankheit mit dem Zustand der Darmflora verbunden sein.
Symptome der rheumatoiden Arthritis
Hände mit rheumatoider Arthritis
Anzeichen der rheumatoiden Arthritis können abhängig von der Krankheitsphase auftreten und wieder nachlassen. Eine Phase, wo die Entzündung nachlässt (die Symptome weniger ausgeprägt sind und der Patient sich besser fühlt) heißt eine Remission. Eine Remission kann von selbst oder als Folge der Behandlung entstehen und einige Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Wenn die Remission vorbei ist, entwickelt sich die Krankheit noch intensiver, die Patienten fühlen sich wieder schlechter – diese Periode heißt ein Schub.
Wie erkennt man rheumatoide Arthritis?
In der Regel treten Symptome in dieser Reihenfolge auf:
- Schwellung und/oder Schmerzen in Gelenken im Laufe von über 6 Wochen.
- Erste Symptome der Erkrankung von Hand- und Fußgelenken treten auf, typisch für die rheumatoide Arthritis ist, dass die Beschwerden symmetrisch (rechts und links gleichzeitig) auftreten. Zuerst werden in der Regel Fingergrund- und Fingermittelgelenke befallen, später auch größere Gelenke.
- Hinzu kommen dann auch die Überwärmung einiger Gelenke, Gelenkschwellungen und Schmerzen beim Druck.
- Bewegungen werden schmerzhaft.
- Patienten fühlen sich schwach, verlieren den Appetit, was manchmal zum Gewichtsverlust, Müdigkeit und vermehrter Schweißabsonderung führt.
- Hinzu kommt die Steife (mindestens 1 Stunde), die morgens oder in den Erholungsphasen am stärksten ausgeprägt wird. Während des Tages lässt sie nach, abhängig von der Krankheitsphase und Krankheitsintensität.
- Nach einigen Jahren treten unter der Haut Rheumaknoten auf. Sie bilden sich oft an den Ellbogen- und an Fingergelenken, können auch anderswo auftreten. Rheumaknoten sind symptomlos, in denen entsteht oft sekundäre Entzündung.
Typisch bei der rheumatoiden Arthritis ist dass kleine Hand- und Fußgelenke symmetrisch betroffen werden. Seltener wird ein größeres Gelenk auf einer Seite betroffen, in solchen Fällen kann die Diagnose erschwert werden, weil dieser Verlauf eher bei der Gicht oder einer Infektionsentzündung zu beobachten ist.
Beschrieben wurden seltene Fälle der s.g. articulatio cricoarytenoidea, die die Stimmbänder spannen. Bei solchen Patienten entwickelt sich Heiserkeit.
Was muss man bei einer Gelenkentzündung tun?
Man darf nicht nach den Antworten im Internet suchen und Eigenbehandlung praktizieren. Wenn die Entzündung ohne einen offenbaren Grund (eine Verletzung, eine Infektion usw.) aufgetreten ist, ist es höchstwahrscheinlich eine rheumatoide Entzündung und man muss sich umgehend an einen Rheumatologen wenden.
Was passiert, wenn die rheumatoide Arthritis nicht behandelt wird?
Im fortgeschrittenen Stadium einer rheumatoiden Arthritis entzünden und verformen sich die Gelenke und werden bewegungsunfähig.
Wenn rheumatoide Arthritis nicht behandelt wird, wird sich die Entzündung weiter unbeaufsichtigt entwickeln, immer neue Gelenke werden befallen. Eine dauerhafte Gelenkentzündung führt zu deren Zerstörung und zur Invalidisierung. Bis zur Erfindung moderner Arzneimittel, wurden die Patienten mit der rheumatoiden Arthritis in 3-5 Jahren seit dem Krankheitsbeginn invalidisiert. Heute ist es nicht mehr so.
Rheumatoide Arthritis ist, wie es schon gesagt wurde, eine Systemkrankheit, deshalb können auch andere Organe betroffen werden. Eine Augendrüsen- und Mundschleimhautentzündung führt zur Trockenheit dieser Organe, das nennt man das Sjögren-Syndrom. Eine rheumatoide Entzündung der Pleura nennt man die Pleuritis, sie wird durch Brustschmerzen beim Atmen und Husten gekennzeichnet. Die Lungen selbst können auch betroffenen werden, da entstehen Rheumaknoten.
Bei der Entzündung des Herzbeutels - Perikarditis, haben die Patienten Brustschmerzen, die sich in der Regel beim Beugen mindern und beim Liegen auf dem Rücken verstärken. Eine chronische Entzündung bei der rheumatoiden Arthritis kann zur Senkung des Hämoglobins im Blut und zur Entwicklung der Anämie führen. Eine Senkung der Leukozytenzahl kann auch beobachtet werden (das führt zum erhöhten Risiko der Infektionskrankheiten). Wenn dabei eine Milzvergrößerung beobachtet wird, wird solcher Zustand das Felty-Syndrom genannt.
Als eine schwere Komplikation der rheumatoiden Arthritis gilt die Vaskulitis (eine Entzündung der Blutgefäße). Die Vaskulitis beeinträchtigt die Blutversorgung von Organen und Geweben. Die Vaskulitis tritt meistens als dunkle nekrotische Hautgebiete und als Geschwüre auf Fingern und Beinen auf.
Testen Sie Ihr Wissen
1. Rheumatoide Arthritis ist
a) eine Alterserkrankung
b) Eine Krankheit, die Menschen jeden Alters treffen kann
c) ein Leiden Jugendlicher
2. Behandett wird
a) Nur mit Schmerzmitteln
b) Im Anfangstadium gar nicht
c) So früh wie möglich mit Basistherapie, bei Nichtansprechen mit Biologika
3. Frühe Therapie
a) ist nicht notwendig
b) kann überlegt werden
c) ist erforderlich, um Gelenkschäden zu vermeiden
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