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Die Osteoporose - Symptome, Risikofaktoren, Behandlung

Ältere Frau leidet an Osteoporose

Warum nimmt im Alter die Knochendichte ab?

Das menschliche Knochenskelett hat verschiedene Aufgaben. Zunächst soll es die Organe schützen und den Menschen tragen. Und bei Knochen handelt es um eine lebende Materie, denn sie werden stark durchblutet und eigentlich wird stetig an Knochenmasse auf- oder abgebaut. Und um dies leisten zu können, verfügt der Körper über spezielle Zellen. Um Knochen abzubauen, sind die sogenannten Osteoklasten vorhanden, für den Knochenaufbau sind die Osteoblasten zuständig. Letztere füllen eventuelle Vertiefungen des Knochengewebes wieder auf. Die beiden Prozesse befinden sich in der Regel in einem Gleichgewicht.

Täglicher Bedarf an Kalzium und Vitamin D bei der OsteoporoseIm Kindesalter oder auch in de Jugend werden stetig Knochen aufgebaut, wodurch ein erhöhter Bedarf an Kalzium und Vitamin D vorhanden ist. Letzteres kann der menschliche Körper, bei ausreichend Sonnenlicht, selber produzieren. Kalzium hingegen ist in Milch, Joghurt, Käse und auch anderen Molkeprodukten enthalten. Es wird gesagt, dass Kinder in einem Alter von 7 bis 13 Jahren am Tag ungefähr 1000 mg Kalzium für einen idealen Knochenaufbau benötigen.

Und neben einer gezielt kalziumreichen Ernährung ist auch regelmäßige Bewegung sehr wichtig für den Knochenaufbau. Denn beim Laufen, Hüpfen, Springen und auch Abstoppen kommt es zu einem Knochenpolster, das im Idealfall das ganze Leben lang vorhanden ist. Erst ab ungefähr dem 30. Lebensjahr ist die ideale Knochendichte eines Menschen erreicht. Ab diesem Zeitpunkt kommt es immer mehr zu Abbauprozessen. Und ausreichend Bewegung im Kindesalter und auch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung (Kalzium, Vitamin D etc.) können dabei helfen diese Prozesse zu verlangsamen.

Was ist Osteoporose?

Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, ist eine Skeletterkrankung, bei der es zu einer niedrigen Knochendichte und einer schlechten Knochenqualität kommt. Und wenn der Knochenabbau stärker ausfällt als der Knochenaufbau, werden die einzelnen Knochen leichter und schwächer und damit auch zerbrechlicher. Dies hat zur Folge, dass es schneller zu Knochenbrüchen kommt. So sind gerade ältere Menschen besonders gefährdet. Häufig kommt es bei der Osteoporose zu Brüchen an den Wirbelkörpern, der Handgelenke, der Hüfte und auch an dem Oberschenkelhals.

Knochenschwund

Die Gefahr ist, dass es zu plötzlichen Brüchen während des Stehens, des Laufens, des Sitzens oder sogar auch während des Schlafens kommt. So können schon sehr einfache Bewegungen, wie das Hochheben einer Handtasche oder das Anschlagen mit der Hand an einem Türrahmen ausreichen, dass es zu einer Fraktion kommt. Wirbelkörperbrüche können dazu führen, dass sich Verformungen an der Wirbelsäule bilden, was auch Witwenbuckel genannt wird. Dies kann zur Folge haben, dass die Atmung beeinträchtigt wird und das starke Schmerzen, durch die Verlagerung der inneren Organe, entstehen.

Wieso sind Frauen deutlich öfter betroffen?

Frauen leiden deutlich häufiger an Osteoporose, vor allem deswegen, weil in der Menopause weitaus weniger Östrogen produziert wird, das eine knochenschützende Wirkung hat. Und nimmt dieses Hormon ab, wird mit der Zeit auch mehr Knochensubstanz abgebaut als aufgebaut. Dennoch sind nicht nur Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, öfter von Osteoporose betroffen. Auch sehr stark untergewichtige Mädchen und junge Frauen haben zumeist ein Defizit an Kalzium, da sie nicht ausreichende Mengen dessen über die Nahrung aufnehmen. Zudem verhindern Softdrinks, Fast Food und auch Zigaretten einen idealen Aufbau der Knochendichte.

Welche Risikofaktoren können den Knochenschwund begünstigen?

Wie bereits erwähnt, hat zunächst das Geschlecht einen Einfluss auf den Knochenschwund, sodass Frauen deutlich häufiger darunter leiden. Aber auch die Genetik spielt hierbei eine Rolle, sodass das Risiko höher ist, an Osteoporose zu erkranken, wenn bereits die Eltern oder auch diverse Verwandte einen Bruch der Hüfte oder auch des Oberschenkelhalses erlitten haben.

Zudem wird das Risiko auch mit steigenden Lebensjahren erhöht, sodass gesagt wird, dass es mit jeder Dekade (60,70,80,90 Jahre...) doppelt ansteigt. Auch kann eine erhebliche Bewegungseinschränkung, zum Beispiel durch längere Bettlägerigkeit, den Knochenschwund begünstigen.

Bestimmte Erkrankungen bzw. Medikamente können Osteoporose fördern. So gefährden etwa Magersüchtige, Bulimiekranke oder Menschen, die plötzlich stark abnehmen, die Stabilität ihres Skelettapparates. Denn unausgewogene Ernährung führt zu einem Mangel an Kalzium und anderen Mineralien, außerdem kommt der Hormonhaushalt durcheinander.

Menschen, die an bestimmten Vorerkrankungen leiden, wie zum Beispiel einer Schilddrüsenüberfunktion, rheumatoider Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen, Zöloakie, Hormonstörungen, Diabetes Typ 1 oder auch Nieren- beziehungsweise Leberleiden, haben ebenfalls ein höheres Risiko, wie auch Männer die einen Mangel an Testosteron aufweisen. Auch sollte darauf verzichtet werden zu rauchen und zu viel Alkohol zu trinken.

Wichtig ist auch, dass immer ausreichende Mengen an Kalzium und Vitamin D aufgenommen werden. Verzichtet werden sollte dagegen auf die Einnahme zu vieler Medikamente, da diese den Knochenstoffwechsel beeinflussen können. Zudem kann Kortison die Kalziumaufnahme reduzieren wenn es mehr als 3 Monate eingenommen wird, wie auch Glitazone (orale Antidiabetika), diverse Protonenpumpenhemmer (Arzneistoffe, welche die Bildung von Magensäure unterdrücken. Dadurch kann nicht genügend Kalzium aufgenommen werden) und Mittel zur künstlichen Absenkung von männlichen Geschlechtshormonen bei Prostatakrebs.

Die Kalkarmut des Knochens ist Ausdruck einer Störung des Mineralstoffwechsels und ein Teilsymptom der degenerativen Veränderungen im Bewegungsapparat. Deshalb ist es bei einer Osteoporose vor allem notwendig, die Ernährung in der dargestellten Weise umzustellen. Die Erfolge dieser Ernährungsbehandlung sind gerade bei der Osteoporose hervorragend.

Wie äußern sich die ersten Anzeichen einer Osteoporose?

Ältere Frau hat starke Rückenschmerzen

Häufig kann bemerkt werden, dass man an einer beginnenden Osteoporose leidet, wenn ab dem 50. Lebensjahr folgende Symptome auftreten:

  • chronische Rückenschmerzen
  • Verlust an Körpergröße
  • beginnende Rundrückenbildung
  • Vorwölbung des Bauches ohne an Gewicht zuzunehmen
  • plötzliche Schmerzattacken im Bereich der Wirbelsäule
  • vermehrte Faltenbildung am Rücken und
  • Brüche an den Händen, den Armen, den Rippen und den Hüften (keine Unfälle durch Sport oder Verkehr)

Häufig wird ein beginnender Knochenabbau jedoch lange Zeit nicht bemerkt.

Welche Voruntersuchungen gibt es?

Blutuntersuchung

Wenn ein Verdacht besteht, dass man an Osteoporose erkrankt ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Zumeist wird dann eine Blutuntersuchung durchgeführt, um zu schauen, wie der Knochenstoffwechsel und auch die Hormonwerte aussehen. Häufig wird auch die Wirbelsäule geröntgt oder ein CT-Bild angelegt, sodass eventuelle Veränderungen erkannt werden können.

Wie wird Osteoporose behandelt?

Bei der Osteoporosebehandlung werden dem Patienten jeden Tag ausreichende Mengen an Kalzium (1.000 - 1.500 mg) und auch Vitamin D (800 Einheiten) zugeführt. Die genaue Dosierung kann jedoch von Fall zu Fall etwas schwanken und muss von dem Arzt festgelegt werden. Hierbei gilt es zu beachten, dass Kalzium immer mit genug Wasser aufgenommen wird. Lebensmittel, in denen sich ein hoher Anteil dieses Stoffes befindet, sind: Milchprodukte, Haselnüsse, Spinat, Brokkoli und kalziumreiches Mineralwasser.

Das ebenfalls wichtig Knochenvitamin D wird vor allem durch Sonnenlicht gebildet, daher reicht es aus, mindestens eine halbe Stunde am Tag an der Luft draußen zu verbringen. Auch sehr hilfreich ist ausreichende Bewegung, worauf jedoch noch später eingegangen wird. Zudem können sogenannte Wirkstoffklassen helfen, das Risiko einer eventuellen Fraktur zu senken.

Welche Medikamente sind nützlich bei Osteoporose?

1. Knochenabbauhemmende Produkte

Hierbei handelt es sich um Medikamente, die den Knochenabbau verlangsamen. Zudem wird die Knochendichte in nahezu allen Skelettbereichen erhöht und die Häufigkeit der Frakturen reduziert. Hierzu gehören:

  • Bisphosphonate -> bremsen die Aktivierung gewebeabbaunder Zellen.
  • Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERM)  -> wirken ähnlich wie Bisphosphonate.
  • Monoklonale Antikörper.

2. Zweifach wirksame Substanzen

Sogenanntes Strontiumranelat senkt das Knochenbruchrisiko durch hemmen des Knochenabbaus und fördern des Knochaufbaus.

3. Knochenaufbau fördernde Substanzen

Diese Substanzen werden zumeist Hochrisikopatienten verschrieben, die sehr sturzgefährdet sind und eine Behandlung durch Bisphosphonate keine Besserung der Beschwerden verspricht. Ein Beispiel hierfür ist der Inhaltsstoff Parathormon, der die knochenaufbauenden Zellen stimuliert und damit die Knochenneubildung anregt, indem der Kalzium- und Phosphatwechsel angesprochen wird. Idealerweise kann so dann in kurzer Zeit neues Knochengewebe aufgebaut und die Knochendichte verbessert werden.

Schmerztherapie - wie können Schmerzen von Osteoporose-Patienten gezielt gelindert werden?

Wenn es nach einem Knochenbruch zu starken Schmerzen kommt, sollte die Bettruhe so konsequent wie möglich aber auch so kurz wie möglich eingehalten werden. In dieser Zeit sollte die Wirbelsäule durch passende Haltungen und auch Lagerungen ideal entlastet werden. Bei sehr akuten Schmerzen können kalte Wickel oder auch Eisbeutel verwendet werden, um die Durchblutung zu fördern. Diese Anwendung sollte mehrfach täglich für ungefähr 20 Minuten durchgeführt werden. Zudem kann auch eine Elektrotherapie von einem Arzt helfen, die Schmerzen zu lindern. Hierdurch werden die Muskeln entspannt und gelöst, sodass die Schmerzen nachlassen. Sobald dies der Fall ist, kann ein Physiotherapeut mit den ersten Bewegungsübungen anfangen.

Hierbei steht vor allem die Kräftigung der Muskulatur bei möglichst geringer Belastung der Gelenke durch sogenannte Brunkowsche Stemmübungen im Vordergrund. Auf Sicht sollten die Gelenke dann durch gestärkte Muskeln entlastet werden, sodass die Schmerzen nachlassen. Sobald der Patient wieder von allein aufstehen kann, sollte er von nun an beim Tragen diverser Gegenstände eine sogenannte Orthese tragen. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Rückenstütze, die dabei helfen kann, die Wirbelkörper und auch die Zwischenwirbelgelenke zu entlasten.

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