Radfahren erhöht das Osteoporose-Risiko
Radsport ist gesund, so ist die landläufige Meinung. Und das stimmt auch, doch es wird das Risiko Osteoporose zu bekommen deutlich erhöht. Eine US-Studie hat dieses Phänomen bestätigt. Die Forscher Jeanne Nichols und Mitchell Rauh haben sieben Jahre lang 19 männliche Rad-Profis und 18 Nicht-Sportler beobachtet und sie kommen zu dem Ergebnis, dass der Radsport tatsächlich ein Risiko für Osteoporose ist.
Ein Drittel der Teilnehmer zeigte Symptome
Vor der Untersuchung mussten alle Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen, in dem ihre Gesundheit unter die Lupe genommen wurde. Hierbei wurden die Trainings-Gewohnheiten berücksichtigt und auch die Ernährung spielte eine größere Rolle. Ganz besonders wichtig war, wie hoch der Kalzium-Anteil in der Nahrung ist. Dann wurde selbstverständlich die Knochendichte gemessen und die Messungen wurden ständig wiederholt.
Bei welcher Gruppe war die Knochendichte besser?
Man könnte meinen, dass bei den Rad-Profis die Knochendichte deutlich besser sein müsste, als bei den Nicht-Sportlern. Doch das ist nicht so, eher im Gegenteil. Der Untersuchungszeitraum dauerte sieben Jahre und in dieser Zeit nahm die Knochendichte der Radfahrer deutlich ab. Bei den Nicht-Radfahrern hingegen nicht. Nach der Studie hatten 85 Prozent der Radfahrer Osteopenie, eine Vorstufe zur Osteoporose. Sechs von 19 Rad-Profis sind von Osteoporose betroffen. Bei Nichtsportlern waren es nur einer von 18 Probanden. Erschreckend!
Was kann man dagegen tun?
Radler sollten darauf achten, dass zusätzlich zum Radfahren auch Kraft-Training betrieben wird. Denn es wurde bestätigt, dass Rad-Sportler die zusätzlich Gewichte stemmten, eine deutlich höhere Knochendichte aufweisen. Es scheint wohl einen Zusammenhang zwischen Radfahren und Kraft-Training zu geben. Leider wurden in dieser Studie die Trainingshäufigkeit nicht benannt und welchen Kraftsport man ausüben sollte auch nicht. Trotzdem muss der Knochenschwund bekämpft werden und das Muskeltraining scheint eine gute Art zu sein. Radsportler sollten also Krafttraining machen.
Auch ein "normaler" Radfahrer kann vorbeugen
Natürlich ist nicht jeder Radfahrer ein Profi, aber Osteoporose kann jedermann vorbeugen. Wer oft und gerne Rad fährt, der sollte sich ruhig in einem Fitness-Studio anmelden. Hier werden die Muskeln gestärkt und die allgemeine Fitness wird verbessert. Ganz nebenbei kann man auch Osteoporose vorbeugen und das ganz einfach beim Training mit Gewichten. Dass die Knochendichte beim Radfahren abnimmt, dürfte wohl auch die Wissenschaftler überrascht haben, denn rechnen kann man ja wohl nicht damit. Doch das Ergebnis deutet stark darauf hin. Wer also gerne und oft mit dem Rad unterwegs ist, der sollte Krafttraining machen, schaden kann es auf keinen Fall. Wer nur Rad fährt, hat ein erhöhtes Osteoporose-Risiko.
Es ist sicherlich nur eine kleine Studie, die im National Strength and Conditioning Research veröffentlicht wurde. Aber erst nehmen sollte man das Ergebnis schon, denn mit Osteoporose ist nicht zu spaßen.
Journal of Strength & Conditioning Research: March 2011 - Volume 25 - Issue 3 - pp 727-734
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